MSA (Multiple Systematrophie) ist eine seltene neurodegenerative Erkrankung, die durch einen fortschreitenden Verlust von Nervenzellen in bestimmten Gehirnregionen gekennzeichnet ist. Trotz intensiver Forschung sind die genauen Ursachen dieser Nervenzellverluste noch unbekannt. In Deutschland sind etwa zwei bis fünf von 100.000 Einwohnern von MSA betroffen. Das Durchschnittsalter bei Krankheitsbeginn liegt zwischen 50 und 60 Jahren, und Männer sowie Frauen sind gleichermaßen betroffen.
Symptome
Die Symptome von MSA sind Bewegungsstörungen zusammen mit Funktionsstörungen des autonomen Nervensystems. Diese können sich durch Probleme mit der Blasenfunktion, der Erektionsfähigkeit, der Darmbeweglichkeit sowie der Regulierung von Blutdruck und Körpertemperatur äußern.
MSA tritt in 2 Hauptformen auf:
- MSA-P ist geprägt von parkinsonähnlichen Symptomen wie Bewegungsverlangsamung und Muskelsteifheit.
- MSA-C betrifft hauptsächlich das Kleinhirn und führt zu Gleichgewichtsstörungen und unkoordinierten Bewegungen (Ataxie), die die Körperhaltung, das Gehen, das Stehen und die Bewegung der Gliedmaßen beeinträchtigen. Hinzu kommen oft Sprach- und Schluckstörungen.
Weitere mögliche Symptome sind:
- Ein markantes Atemgeräusch beim Einatmen und nächtliche Atem-Aussetzer.
- Unwillkürliche Muskel-Anspannungen im Gesicht oder Rumpf sowie Fehlhaltungen von Rumpf, Händen oder Füßen.
- Eine Verhaltensstörung in REM-Schlafphasen, bei der Betroffene lebhafte und manchmal aggressive Träume erleben. Aufgrund fehlender Muskel-Erschlaffung führen die Träume zu komplexe Bewegungen.
Die Symptome variieren stark zwischen den Betroffenen. Typischerweise haben die Patienten eine Kombination der oben genannten Symptome, während es selten vorkommt, dass alle Symptome bei einer einzelnen Person auftreten.
Linderung der Symptome
Derzeit gibt es keine Therapie, die den Verlauf von MSA verlangsamen oder stoppen kann. Es können nur die Symptome durch verschiedene Medikamente und Therapien teilweise lindern. Bei 80% der Patienten mit MSA-P bessern sich durch Levodopa anfangs die Bewegungsverlangsamung und die Gangunsicherheit. Dieser Effekt ist jedoch meist nur vorübergehend. Für die Behandlung der Kleinhirnfunktionsstörung gibt es bisher keine wirksamen Therapien.
Weitere Maßnahmen
Besonders wichtig sind regelmäßige physio- und ergotherapeutische Maßnahmen. Diese sollen dazu beitragen, eine möglichst selbstständig zu bleiben, Stürze zu vermeiden und eine zunehmende Immobilität hinauszuzögern.